Unter der Federführung von Hans Reinhard wurde ab 1967 die «Bandstadt Brünnen» für 17'000 bis 22'500 Einwohnerinnen und Einwohner geplant. Diese erstmals als vollumfängliche Trabantenstadt konzipierte Grossüberbauung bildet den Höhepunkt der Wachstumseuphorie der Nachkriegszeit in Bern – und markiert gleichzeitig ihren Niedergang. Durch die Auswirkungen der Erdölpreiskrise, angesichts des abflachenden Bevölkerungswachstums und der ab 1970 immer lauter werdenden Hochhauskritik kam die Planung des Unterfangens nach 1974 zum Erliegen. In die Tat umgesetzt wurde schliesslich nur eine «Vorausetappe» mit 688 Wohnungen für rund 1'500 Bewohnende auf dem ehemaligen Holenacker. Als einziger realisierter Teil dieser Trabantenstadt wurde die letzte Grossüberbauung Berns zu einem in Beton gegossenen Zeitzeugen einer für Schweizer Massstäbe überaus utopischen städtebaulichen Vision.
Bauherrschaft: Familien-Baugenossenschaft, Holenacker-Immobilien AG, Pensionskassen der Hasler AG und der Marti AG, Promet Immobilien AG
Architektur: Architektengemeinschaft Holenacker (Reinhard und Partner AG, Helfer Architekten AG, Ulyss Strasser) Weitere Beteiligte: Element AG (Herstellerin der Fassadenelemente), Emch+Berger AG (Ingenieurbüro) Wettbewerb: kein Wettbewerb Planung: ab 1967 (Planungsgruppe Bern-Brünnen, bestehend aus Ludwig Meyer, den Architekturbüros Ehrenberg Kernen Schwab, Hans und Gret Reinhard, Helfer Architekten AG, Lienhard & Strasser, Lutstorf & Hans sowie der Emch & Berger & Cie) Baulinienplan und Sonderbauvorschriften: 2. Dezember 1973 (Volksabstimmung), 6. Februar 1975 (Genehmigung Baudirektion) |
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Anne-Catherine Schröter, Raphael Sollberger 204 Seiten, A5-Softcover, Fr. 20.00 ISBN: 978-3-9525524-2-1 |