Das Tscharnergut ist, neben «Le Lignon» in Vernier, die wohl bekannteste Überbauung der Nachkriegszeit der Schweiz. Die für 5'000 Einwohnerinnen und Einwohner geplante Siedlung war Ende der 1950er-Jahre das grösste Wohnbauprojekt der Schweiz und fand als Pionierwerk des Massenwohnungsbaus auch international Beachtung. Sowohl bezüglich der überbauten Fläche als auch bezüglich der Grösse der Gebäude stellte das Tscharnergut einen Massstabssprung dar. Wie kurz zuvor auf dem Neuhaus kamen auch auf dem Tscharnergut unterschiedliche Wohnhaustypen zur Anwendung. Neben Reihenein- und Mehrfamilienhäusern wurden auch die mit 20 Geschossen damals höchsten Hochhäuser der Stadt Bern errichtet. Zudem wurde zum ersten Mal der Gebäudetyp des Scheibenhauses angewandt. Bei der mit Freizeiteinrichtungen und Einkaufsmöglichkeiten ausgestatteten Überbauung versuchten die Planenden erstmals im Berner Siedlungsbau, die städtebaulichen Leitideen einer Trabantenstadt in die Tat umzusetzen.
Adressen: Waldmannstrasse 15–75, Fellerstrasse 18–56
Bauherrschaften: Baugenossenschaft Brünnen-Eichholz, Familien-Baugenossenschaft, Immobiliengesellschaft Promet AG, Stadt Bern, Tscharnergut-Immobilien AG Architektur: Eduard Helfer, Edwin Rausser, Ernst Indermühle, Hans und Gret Reinhard, Lienhard & Strasser, Rausser & Clémençon, Rudolf Werder, Walter Kormann Weitere Beteiligte: Element AG (Herstellerin der Elemente), Emch & Berger & Cie (Ingenieurbüro), Hans Hartmann (Grafiker), René Ramp (Künstler), Weder + Prim (Ingenieurbüro), Willy Liechti (Landschaftsgärtner) Wettbewerb: 1954–1955 (Sieger: Lienhard & Strasser) Baulinienplan und Sonderbauvorschriften: 25. September 1960 (Volksabstimmung), 23. November 1960 (Genehmigung Regierungsrat) Baujahre: 1958–1965 (Wohnbauten), 1960–1962 (Gemeinschaftsbauten, Ladenzentrum), 1961–1972 (Schulanlage), 1972–1974 (Erweiterung Gemeinschaftszentrum), 1974–1976 (Erweiterung Schulanlage) |
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Anne-Catherine Schröter, Raphael Sollberger 204 Seiten, A5-Softcover, Fr. 20.00 ISBN: 978-3-9525524-2-1 |